Speyer ist eine angenehme Stadt zum Leben. Davon sind die 50.000 Bewohner überzeugt, die Ur-Pfälzer und auch die Zugezogenen. Und sie teilen dies gerne mit Besuchern und Gästen.
Es gibt ja auch Platz genug auf der Hauptstraße und drumherum. Sie heißt übrigens Maximilianstraße, denn Maximilian wurde 1806 der erste König der Bayern, ein pfälzischer Wittelsbacher.
Parallel dazu: die Ludwigsstraße, denn so hieß sein Sohn, Onkel des von Neuschwanstein bekannten Ludwig II. Diese bayrischen ungefähr 150 Jahre dauerten bis zur Gründung der Bundesrepublik, und Spuren davon sind noch heute zu finden.
Am besten macht man sich mit einem kundigen Führer auf den Weg und lässt sich alles erzählen. Angefangen (oder aufgehört) wird an der Rheinpromenade bei den Schiffsanlegern, auf schattigen Wegen geht´s zum und durch den Dompark, um den Dom herum und in die Hauptstraße. 10 Minuten zu Fuß, gemütlich: Sogar die amerikanischen Schiffsgäste beklagen sich nicht, denn unterwegs hören sie von Kelten, die hier siedelten, Römern, die vor 2000 Jahren aus ihrem Feldlager die Stadt machten, den deutschen Königen und römischen Kaisern und ihren Gemahlinnen, die in der Krypta des Domes begraben liegen. 1084 wollte Bischof Rüdiger Huozmann, damals Stadtherr, Speyer zur „Metropolis Germaniae“ machen. „Hauptstadt Deutschlands“ verstehen manche darunter. Das ist Unsinn, denn eine Hauptstadt bekamen wir erstmals 1871 mit Berlin!
Heute geht es in Speyer gemächlicher zu. Es gibt nicht viel Industrie, also wenig Lärm, umso mehr Verwaltung (Stadt, katholische und evangelische Kirche), also wenig Hektik. Zwei Krankenhäuser! Wieviele Blinddärme haben die denn hier? An acht Schulen kann man das Abitur machen! Die Verwaltungshochschule (einzig in Deutschland) ist inzwischen zur Universität promoviert worden. Und Heidelberg und Mannheim sind nicht weit, wenn man etwas anderes studieren will.
Und von was leben die Speyerer? Arbeit gibt es genug, auch in der Landwirtschaft im Umfeld. (Tipp: Spargel im Frühjahr, auf jeder Speisekarte ganz oben zu finden!) Oder man fährt 23 Minuten nach Ludwigshafen zur BASF (35.000 Mitarbeiter), nach Walldorf zu SAP (23 Minuten, 13.000) oder nach Wörth zu Mercedes (ebenfalls 23 Minuten, 10.000), die Zahlen schwanken etwas. Und natürlich von und mit den Touristen – den Gästen! Man sieht sie gar nicht alle; in den vielen Cafés und Kneipen verläuft es sich, man stört sich nicht, rückt zusammen, wenn mal an den Biergarten- und Weinstubentischen der Platz knapp wird.
Gefeiert wird hier gern! Wahrzeichen der Stadt ist die Brezel, also gibt`s im Sommer natürlich das Speyerer Brezelfest!
Kult(o)urnacht! Altstadtfest! Die Kaisertafel knüpft im August an das Hoflager des staufischen Kaisers Konrad III an. Tradition ist schließlich Tradition! Dazu gibt es den Bauernmarkt, den Kinder-Flohmarkt, Mittelalterliches Treiben im Dompark und natürlich den Weihnachtsmarkt. Letzterer ist nicht Speyer-exklusiv, aber schön!
Speyer auf eigene Faust
Dauer: ca. 2 Studen